Der Tag vor der Prüfung
Mit breitem Lächeln und selbstbewusster Pose steht die 22-jährige Shirin aus Weilerswist vor dem 12 Tonnen schweren LKW auf dem Betriebshof des Verkehrsinstituts Reinhold in Ratingen. Am Tag vor ihrer praktischen Führerschein-Prüfung zur Berufskraftfahrerin möchte sie noch ein paar Fahrstunden absolvieren. Die theoretische Prüfung hat sie bereits bestanden.
Begleitet wird Shirin, die seit einem Jahr eine Ausbildung zur Feuerwehrfrau bei der Werkfeuerwehr des Chemieunternehmens Lyondellbasell in Wesseling macht, bei der letzten Fahrstunde von ihrem Fahrlehrer Stephan Schneider, der seit gut einem Jahr für das Verkehrsinstitut Reinhold tätig ist.
Bevor die Fahrt starten kann, führt Shirin selbstverständlich die anstehende Abfahrtskontrolle am LKW durch. Dann setzt sie sich hinter das Lenkrad des 12-Tonners, der 420 PS hat und 4 Meter hoch sowie 2,5 Meter breit ist. Zunächst lässt Stephan Schneider seine Fahrschülerin kreuz und quer durch Ratingen fahren. Nach seinem Geschmack ist Shirin allerdings zu forsch unterwegs. „Langsamer, langsamer! Lass‘ dich nicht so treiben!“, sagt Stephan Schneider gleich zu Fahrtbeginn.
Während der Fahrt stellt er Shirin einige prüfungsrelevante Fragen. So möchte er wissen, was das Schild mit dem Symbol der gleichrangigen Kreuzung bedeutet. „Rechts vor links“, lautet Shirins richtige Antwort. Natürlich muss Shirin auch einige fahrpraktische Übungen mit dem LKW meistern. So soll sie rückwärts am Bordstein entlang um eine Kurve fahren und dabei einen Abstand von 30 cm zur Borsteinkante einhalten. An einer anderen Stelle mit wenig Verkehr wird das Einparken am rechten Straßenrand intensiv geübt, wobei maximal drei Korrekturzüge erlaubt sind.
Die Werkfeuerwehr, bei der Shirin ihre 18-monatige Ausbildung macht, finanziert ihr den Führerschein und hat sie vertrauensvoll beim Verkehrsinstitut Reinhold angemeldet, damit sie dort gut auf die Prüfungen vorbereitet wird. Zahlreiche Feuerwehren gehören seit Jahren zu den treuen Kunden des Verkehrsinstituts Reinhold.
Aus Sicht von Shirin hat ihr Arbeitgeber mit der Wahl des Verkehrsinstitutes die absolut richtige Entscheidung getroffen. „Die Mitarbeiter bei Reinhold sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit und gehen ganz individuell auf meine Terminwünsche und andere Schwierigkeiten ein“, berichtet die 22-Jährige, ehe ihr Fahrlehrer Stephan Schneider sie auf die Autobahn 52 nach Düsseldorf fahren lässt, um noch kurz beim TÜV vorbeizufahren, wo am nächsten Tag die Prüfung starten wird.
Shirin ist eine der wenigen Frauen, die beim Verkehrsinstitut Reinhold den LKW-Führerschein machen. Die Quote der weiblichen Führerschein-Prüflinge im Bereich LKW liegt unter 5 Prozent. Shirin fände es gut, wenn in Zukunft mehr Frauen den LKW-Führerschein machen würden. „Mir gefällt es, wenn die anderen Verkehrsteilnehmer überrascht gucken, weil eine junge Frau hinter dem Lenkrad des LKWs sitzt. Die Leute erwarten immer gestandene Männer als LKW-Fahrer und sind ganz erstaunt, wenn sie mich sehen“, erzählt Shirin lächelnd und freut sich schon darauf, bald mit Blaulicht für die Feuerwehr fahren zu können.
Zum Ende der Fahrstunde biegt sie wieder auf den Betriebshof des Verkehrsinstituts Reinhold in Ratingen ein, um hier noch einmal an die Verladerampe zu fahren und den LKW abschließend rückwärts zwischen zwei anderen Lastkraftwagen einzuparken. „Ich fühle mich gut vorbereitet und bin bereit für die morgige Prüfung“, sagt Shirin zuversichtlich. Dann wirft sie ihrem Fahrlehrer einen fragenden Blick zu. Mit breitem Lächeln und zustimmendem Kopfnicken bestätigt Fahrlehrer Stephan Schneider seine Fahrschülerin in ihrer positiven Einschätzung.
In der Tat sollen Shirin und ihr Fahrlehrer mit dieser Einschätzung richtig liegen, denn nach der Prüfung am nächsten Vormittag ist die 22-Jährige stolze Besitzerin eines LKW-Führerscheins. Herzlichen Glückwunsch, liebe Shirin! Wir wünschen dir für deine Zukunft alles Gute!